Gesättigte Fette verursachen Herzkrankheiten – Eine widerlegte Hypothese
Zusammenfassung der Behauptung:
Seit Jahrzehnten wird behauptet, dass gesättigte Fettsäuren (z. B. in Fleisch, Butter, Eiern) das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen, indem sie den Cholesterinspiegel steigern und zu Arterienverstopfung führen. Diese Annahme basiert auf der Diet-Heart Hypothesis aus den 1950er Jahren.
Wissenschaftliche Widerlegung:
- Meta-Analysen zeigen keine Korrelation zwischen gesättigten Fetten und Herzkrankheiten
- Eine umfassende Meta-Analyse von Siri-Tarino et al. (2010) im American Journal of Clinical Nutrition analysierte 21 Kohortenstudien mit über 347.000 Teilnehmern und fand keine signifikante Assoziation zwischen gesättigten Fettsäuren und Herzkrankheiten.
- Schlussfolgerung: Die Beweise reichen nicht aus, um eine Reduktion gesättigter Fette zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu empfehlen.
- Die PURE-Studie (2017) entkräftet die Fett-Hypothese
- Die PURE-Studie (Prospective Urban Rural Epidemiology) mit 135.000 Teilnehmern aus 18 Ländern ergab, dass höhere Fettaufnahme (inkl. gesättigter Fette) mit einer geringeren Sterblichkeit assoziiert war, während eine hohe Kohlenhydrataufnahme das Sterberisiko erhöhte (Dehghan et al., The Lancet, 2017).
- Schlussfolgerung: Eine Reduktion gesättigter Fettsäuren zugunsten von Kohlenhydraten kann kontraproduktiv sein.
- Fehlinterpretation der ursprünglichen Studien
- Die Seven Countries Study von Ancel Keys (1958–1970) gilt als Hauptquelle der Fett-Herzkrankheiten-Hypothese.
- Kritik:
- Daten aus Ländern, die die Hypothese nicht stützten, wurden weggelassen.
- Korrelation wurde fälschlicherweise als Kausalität interpretiert.
- Neuere Analysen zeigen, dass Zucker und raffinierte Kohlenhydrate eine weitaus größere Rolle spielen als gesättigte Fette.
- Gesättigte Fette haben positive physiologische Effekte
- Sie sind essenziell für die Bildung von Zellmembranen und Hormonen.
- Steigerung von HDL („gutes Cholesterin“) bei gleichzeitiger Stabilisierung von LDL.
- Keine negativen Effekte auf die Endothelfunktion oder Gefäßgesundheit (Mozaffarian et al., 2004).
Fazit:

Die Hypothese, dass gesättigte Fette Herzkrankheiten verursachen, beruht auf fehlinterpretierten, selektiven und veralteten Daten. Moderne, qualitativ hochwertige Studien zeigen keinen kausalen Zusammenhang. Stattdessen scheint ein übermäßiger Konsum von Zucker und verarbeiteten Kohlenhydraten ein deutlich größeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darzustellen.
Studie | Gesättigte Fette | Kohlenhydrate |
---|---|---|
Siri-Tarino (2010) | Kein Zusammenhang mit Herzkrankheiten | Nicht untersucht |
PURE-Studie (2017) | Reduzierte Sterblichkeit | Erhöhte Sterblichkeit |
Mozaffarian (2004) | Erhöhtes HDL, stabilisiertes LDL | Erhöhtes Triglycerid-Level |
🔍 Quellenverweise für vertiefte Studien: